Vom 7. bis 8. September fand in den Räumen der Deutschen Assistance eine Schulung mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) und der Würzburger Krankenversicherung statt. Denn die Betreuung von in Not geratenen Bergsteigern ist für die Experten der Deutschen Assistance eine ganz besondere Herausforderung. Kein Wunder, schließlich ist das Klettern im Gebirge deutlich gefährlicher ist als ein Strandurlaub.
Der DAV als größter Bergsportverband der Welt gewährt seinen rund 1,3 Millionen Mitgliedern Versicherungsschutz für Unfälle, die sich bei der Ausübung alpiner Sportarten wie beispielsweise Klettern, Wandern und Mountainbiken ereignen. Versicherer ist die Würzburger Krankenversicherung AG, in deren Auftrag die Deutsche Assistance die Fälle der DAV-Mitglieder betreut.
Die Herausforderungen für die Deutsche Assistance steigen mit den sportlichen Aktivitäten der Betroffenen. DAV-Mitglieder sind oft auf Hilfe in extremsten Notsituationen angewiesen. Und zwar rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr.
Alpine Unfälle passieren in den abgelegensten Regionen der Welt. Da es sich hier oft um stark vergletschertes und nicht mehr einfach zu begehendes Wandergelände handelt, erfolgen die aufwendigen Rettungseinsätze häufig mit Hubschraubern. Manchmal entscheiden nur wenige Stunden über Tod oder Leben, über Krankheit oder Gesundheit. Darüber hinaus wird ein entsprechendes Know-how für die besonderen Krisenfälle des DAV erwartet, ebenso wie ein großes Netzwerk aus qualifizierten Partnern, die vor Ort zur Stelle sind.
Mitarbeiterschulung der Deutschen Assistance
Aufgrund all dieser teils extremen Anforderungen des DAV an die Notfallhilfe hat sich die Deutsche Assistance vor vielen Jahren dazu entschlossen, neben den standardisierten Schulungen auch spezielle Workshops für ihre Servicemitarbeiter einzuführen.
Die Veranstaltungen werden von den Teammitgliedern des Alpenvereins selbst konzipiert und durchgeführt. Sie finden in kleinen Gruppen à sechs Mitarbeitern statt.
Primär geht es hierbei um das DAV-Krisenmanagement. Neben den Fragestellungen, was im DAV eine Krise ist und wie eine solche kommuniziert wird, wird auch der Ablauf einer Unfallmeldung skizziert. Diese beginnt mit der Meldung eines Unglücks – entweder durch den Bergführer oder den DAV – über die DAV-Hotline, die von den Servicemitarbeitern der Deutschen Assistance betreut wird.
Die Deutsche Assistance notiert alle Daten und Informationen gemäß einem standardisierten Aufnahmebogen. Anschließend erhält der Anrufer erste Instruktionen zum weiteren Verhalten. Danach informieren die Servicemitarbeiter die DAV-Rufbereitschaft, die weitere Maßnahmen ergreift wie etwa einen Gutachter oder Anwalt einzuschalten.
Informiert werden außerdem das Kriseninterventionsteam, die Geschäftsleitung, die Sektion usw. Gleichzeitig wird der Kontakt zur Unfallgruppe aufrecht erhalten. Zu guter Letzt leitet die Deutsche Assistance die mit dem DAV abgesprochenen Maßnahmen ein. Über die neuesten Entwicklungen wird außerdem ein reger Informationsaustausch geführt.
Besonderheiten in der Fallbearbeitung
Gleichzeitig gilt es, Hinterbliebene und Tourenführer intensiv zu betreuen und gegenüber der Presse und der Polizei abzuschirmen. Denn immer wieder finden größere Bergunfälle ein enormes Medienecho und damit einhergehend viele Fragen seitens Behörden und Journalisten. Auch hier sind die Abstimmungen zwischen der Deutschen Assistance, dem Deutschen Alpenverein und dem Kriseninterventionsteam sehr eng.
